CUL

Als CUL wird ein ein USB-Stick bezeichnet, der Funkprotokolle auf 433 und 868 MHz nutzen bzw. Signale senden und empfangen kann und  als Gateway für unterschiedliche Systeme (aber immer nur Eins davon) eingesetzt werden kann.

Nutzt man also Beispielsweise Thermostate und/oder Fensterkontakte von z.B. MAX!, so ist man nicht auf den MAX!Cube angewiesen – sondern kann stattdessen den CUL nehmen und die Verwaltung der Geräte mit Fhem vornehmen.

Gleiches gilt für Homematic. Hier könnte man auf die Homematic CCU(2) verzichten und stattdessen einen CUL nehmen.

Es ist nicht möglich mit nur einem CUL z.B. Homatic und MAX! zu nutzen – in dem Fall bräuchte man für jedes System einen eigenen CUL.

Homematic und MAX! kommunizieren über 868 MHz – 433 MHz wird z.B. von handelsüblichen Funksteckdosen genutzt. Diese können über den CUL ein- oder ausgeschaltet werden. Der CUL für 433 MHz unterscheidet sich technisch vom 868 MHz CUL, daher wäre es nicht sinnvoll den Einen für das Andere zu nutzen um Schäden am (mitunter teurem) CUL zu vermeiden.

Inhalt

Ausführungen

Busware CUL

Wie schon beschrieben gibt’s 433 und 868 MHz CUL. Der technisch ausgereifteste CUL, den ich auch selbst in Betrieb habe, liefert die Firma Busware. Man kann den CUL dort seinem Bedarf entsprechend zusammenstellen und bestellen. Nicht nur die Frequenz – auch Antenne, Gehäuse oder Abschirmung sind Auswahlmöglichkeiten. Gute Qualität kostet allerdings auch gutes Geld. Busware bietet auch weitere Bauformen des CUL an.

Nano CUL

Dieser CUL heißt so, weil er auf einem Arduino Nano basiert. Mit einigen weitern Bauteilen kann man den Arduino Nano in einen CUL verwandeln. Meist ist diese Version als Bausatz (z.B. über Ebay) erhältlich. Wer Geld sparen will und handwerkliches Geschick hat (selbst löten ist meist erforderlich), kann hier zugreifen – auch hier muss beim Kauf auf die Frequenz geachtet werden.

Neumann CUL / Maple Hat

Stand 5.2018 ist diese Version des CUL noch nicht allzu lange auf dem Markt – was die Möglichkeiten natürlich in keinster Weise schmälert. Dieser CUL, der direkt auf einen Raspberry PI aufgesteckt wird, ist ein 4 in 1 CUL, dass heißt man hat 4 CUL zur Verfügung – und kann so alle Modi, die Fhem zur Verfügung stellt, nutzen (1x 433 MHz, 3x 868 MHZ). Der CUL hat entsprechend auch 4 Antennen. Weitere Informationen.

Weitere Ausführung sind natürlich auch möglich, in der Bastelecke habe ich noch ein kleines Tutorial erstellt, wo ein ausrangierter MAX!Cube als CUL umfunktioniert wird.

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Firmware

Die meisten CUL kommen ohne Firmware daher. Man könnte auch sagen, dass die Firmware den CUL erst zum CUL macht.

Wenn man sich die Homepage der culfw so ansieht, wird man schnell feststellen, dass  Firmware und Fhem unter einer Decke stecken. Entsprechend konzipiert ist es den CUL unter Fhem zu nutzen.

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Firmware flashen

Die Installationsanleitung ist auf der culfw-Homepage etwas dürftig – daher führe ich den Vorgang nochmal etwas aus. Zum Flashen kann man Debian-Linux (z.B. Raspbian oder Ubuntu) nutzen – das Flashen findet hauptsächlich im Terminal statt und bezieht sich auf einen Busware CUL.

Zuerst wird der CUL in einen freien USB-Port am Server gesteckt. Dann wird ein Terminal-Fenster geöffnet (SSH geht natürlich auch) und das Firmware-Paket mit

wget http://culfw.de/culfw-1.67.tar.gz

heruntergeladen. Bitte beachtet immer die Version – stand 5.2018 ist 1.67 die aktuellste Version der culfw.

Das heruntergeladene Paket wird mit

tar xfv culfw-1.67.tar.gz

entpackt. Anschließend muss das Tool DFU-Programmer installiert werden, dazu sollten zuerst die Paketquellen mit

sudo apt-get update

aktualisiert werden

sudo apt-get dfu-programmer build-essential

installiert das Tool zum Flashen.

Wenn alles fertig installiert wurde kann mit

cd culfw-1.67/Devices/CUL/

ins das Firmware-Verzeichnis gewechselt werden, da wird dann mit

sudo make usbprogram_v3

die Firmware auf den Stick übertragen.

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CUL in Fhem anlegen

Der CUL muss nun noch in Fhem definiert werden

define CUL1 CUL /dev/ttyACM0@38400 1234
  • CUL1 ist der individuelle Name des CUL und kann frei gewählt werden
  • /dev/ttyACM0@38400 ist der Geräte-Pfad zum CUL und die verwendete Baudrate
  • 1234 ist eine eindeutige Geräte-ID – diese kann auch frei gewählt werden

deviceoverview

Sollte man mehr als nur einen CUL verwenden oder der CUL nicht gefunden werden, muss der Pfad ttyACM0 entsprechend kontrolliert bzw angepasst werden – dazu kann der Befehl

ls -l /dev/serial/by-id

genutzt werden. In der Ausgabe sind dann alle USB-Geräte aufgeführt und der entsprechende Pfad hinterlegt.

In der Regel belegt der erste CUL aber ttyACM0, der zweite dann z.B. ttyACM1 – und dementsprechend muss nicht zwingend etwas geändert werden. Sollte der CUL dennoch nicht korrekt angelegt werden, sollte auch geprüft werden ob Fhem die entsprechenden Rechte hat die Pfade zu nutzen! Im Logfile sollten sich entsprechende Hinweise finden lassen.

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RFmode

Abschließend sollte noch das Attribut Rfmode gesetzt werden – das bestimmt welchen Modus der CUL einnimmt. Die gängigsten sind hierbei

  • SlowRF, für den 433 MHz Modus
  • Homematic, für Homematic-Geräte
  • MAX, für MAX!-Geräte

Jetzt aber viel Spaß mit eurem CUL!

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